Interview mit mir selbst! Part 2
Le Loup au Canada: Skispringen war ein wichtiger Teil deines Lebens in den letzten 4 Jahren. Was versuchst du trotzdem zu machen? Wird es schwerfallen? Was hast du in den letzten 4 Jahren erreicht?
Wolfgang:
Erreicht bisher:
Eine Prüfung in Stams zum Thema Skisprung-Instruktor ohne jegliche Selbsterfahrung davor. Danach habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, Selbsterfahrung zu besitzen, um anderen Menschen helfen zu können, besser zu werden. Als weitere Highlights kann ich sagen, dass ich bei 2 Weltmeisterschaften schon vor Ort war. Und nächstes Jahr 4 Jahre nachdem ich in dem Sport eingestiegen bin zu meiner ersten Winter-Olympia fahren darf als Volunteer. Dass mich ein paar Athleten der Weltcup-Mannschaft kenne. Hätte ich nie für möglich gehalten, und im kühnsten Traum mir nicht besser vorstellen können.
Fahrplan bis zur Reise:
Bis dahin versuche ich, alle Veranstaltungen mitzunehmen, von regionalen Veranstaltungen bis hin zu meiner zweiten Skiflugweltmeisterschaft und ersten Winterolympia. Während der Reise gibt es vielleicht die Möglichkeit beim kanadischen Skisprung Verband bei der ein oder anderen Veranstaltung mitzuhelfen. In Kontakt diesbezüglich stehe ich bereits mit dem Bereichsleiter Skispringen und einem Ex-Volunteer-Kollegen von Trondheim der ebenfalls aus Kanada kommt. Den Abschluss dieser Reise könnte ich mir durchaus in Planica beim Saisonende 2026/27 vorstellen, aber bitte jetzt noch nicht darauf festnageln. Es wird vor, während und danach ein wichtiger Teil meines Lebens bleiben. Ohne Skispringen würde ich mich nicht so stark für Events und ehrenamtliches Mithelfen interessieren.
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Le Loup au Canada: Was hast du dadurch gelernt? Was denkst du, wird dir jetzt helfen können.
Wolfgang:
Ich habe gelernt, schon einmal meine Komfortzone zu verlassen zuerst beim Umzug vom Waldviertel nach Innsbruck. Auch in Trondheim wurde ich gefordert. Wo ich als einziger Volunteer die Erlaubnis bekommen habe, mit Steigeisen direkt neben der Anlaufspur zu gehen.
Der größte Nackenschlag war als ich meinen Kindheitstraum mir erfüllen wollte, selbst Ski zu springen. In Villach habe ich mir beim Auslauf fahren eine Nasenfraktur und Zähneprellung zugezogen, was zugleich das Ende dieses Abenteuers war.
Aus dem Selbstversuch und dem Trainerkurs habe ich gelernt, wie man strukturiert trainiert. Ich bin immer öfter in den Top 20-30 in der Gesamtwertung und in den Top 10 der Alterskategorie zu finden. Bei Laufbewerben der verschiedensten Veranstalter. Es ist OK, wenn sich Träume verändern, da sich im Leben immer wieder neue Türen öffnen, wenn sich andere schließen. Heute bin ich nicht mehr der, der selbst Skispringer werden wollte. Stattdessen darf ich als Volunteer bei den nächsten Olympischen Spielen mitwirken – ein Erfolg, den ich als aktiver Sportler wohl nie erreicht hätte. Rückschläge haben mich wachsen lassen. Und vielleicht ist es genau das, was mich heute neue Träume anpacken lässt.
Part 3 erscheint am 15.08.
Part 4 erscheint am 22.08.